02.11.2016 13:13

«Sie suchen mich. Der Traum beginnt.»

Peter Widmer (51) ist mit dem Lassalle-Haus seit vielen Jahren verbunden: 2004 erhielt er von Pia Gyger Roshi die Zen-Lehrbefugnis und hat seither zahlreiche Kursgäste des Hauses auf ihrem Zen-Weg begleitet. Ende September weilte der Basler für ein Sesshin erneut in Bad Schönbrunn. Drei Fragen an den Coach, Seminarleiter und luziden Träumer, bevor er sich wieder seinen Sesshin-Gästen widmete.

Nächste Gelegenheit, auf Peter Widmer zu treffen: Am Wochenende vom 27.-29. Januar lädt er zur Einführung in die integrale Spiritualität nach Ken Wilber.

Woher kommen Sie, Herr Widmer?
Ich komme aus der Cafeteria des Lassalle-Hauses, das ist die Zen-Antwort. Eine andere Antwort wäre: Ich komme geografisch aus Basel, war zehn Jahre mal in Berlin – aber das ist schon lange her. Ich bin damals aus der Grossstadt zurück in die Kleinstadt, zurück zu den Wurzeln oder besser: zurück nach Basel, um mich wieder neu zu verwurzeln mit Beziehung und Kind.

Wohin gehen Sie?
Ja – wohin gehe ich? Bald wieder zurück ins Zendo zu den Kursleitnehmern. Vor allem aber: Ich bleibe. Im Haus, in der Meditation. Wenn man in der Meditation ist, ist der Moment wichtig. Nicht mehr und nicht weniger. Dann spielen Herkunft und Pläne keine grosse Rolle. Wherever you lay your hat, that‘s your home. Das wesentliche Glück liegt im Moment.

Und wovon träumen Sie?
Jede Nacht einen Roman. Das pure Leben. Als luzider Träumer geht es einfach weiter. Man trifft sich mit Leuten, redet, lacht, weint, bewegt sich mit ihnen, genau wie am Tag. Träume zeigen unmittelbar und präzise, worum es geht im eigenen Leben. „Träume sind der Königsweg zum Unbewussten“, sagt Freud. Träume lügen nicht. Sie präsentieren ungeschminkt die Wahrheit. Das luzide Träumen hat sich mir im Lauf der Jahre durchs Meditieren erschlossen. Die gewonnene, tiefe Wachheit im Meditieren hat sich in meinen Schlaf übertragen. Meditation ist ebenso wie luzides Träumen Tiefenentspannung mit grosser Wachheit. Studien mit Langzeit-Meditierenden belegen, dass Meditieren das luzide Träumen begünstigt. – Ich merke manchmal, dass ich am Schlafen bin und noch ist kein Traum da – und plötzlich sitze ich in einem Liegenstuhl, 20 Meter entfernt geht ein Licht hinter einer Milchglasscheibe an. Hinter der Scheibe sehe ich Leute, und ich weiss: Sie suchen mich. Der Traum beginnt.

 

Einführung in die integrale Spiritualität von Ken Wilber
27.-29. Januar 2017, Fr 18:30-So 13.30 Uhr

Ein Datum zum Vormerken:
Zen, Traumarbeit und luzides Träumen mit Peter Widmer
5.-10. November 2017

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