15.01.2018 09:20

Was gibt uns Hoffnung in Zeiten von Krankheit und Abschied?

Wer um die Quellen von Hoffnung und Sinn seines Lebens weiss, dem verhilft dieses Bewusstsein dazu, äussere Schwierigkeiten und innere Beschwerden besser zu überwinden.

Wochenendangebot: Nach dem Tod eines Angehörigen zu neuen Lebensperspektiven finden
Die Teilnehmer/innen erhalten thematische Inputs zu verschiedenen Fragen rund um das Thema Abschiednehmen. Der persönliche Weg der Teilnehmenden wird durch die Angebote des Hauses vertieft. Die Teilnehmer/innen werden durch ein persönliches Gespräch mit der Seminarleiterin individuell in ihrem Prozess begleitet. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, den Aufenthalt im Lassalle-Haus zu verlängern.

20.04. – 22.04.2018: Nach dem Tod eines Angehörigen zu neuen Lebensperspektiven finden

12.10. – 14.10.2018:  Nach dem Tod eines Angehörigen zu neuen Lebensperspektiven

 

Wochenendangebot: Erfüllt und selbstbestimmt leben trotz chronischer Krankheit

Chronisch kranke Menschen sind im Alltag vor viele Herausforderungen gestellt. Die Diagnose erschüttert den gewohnten Lebenslauf und konfrontiert mit der eigenen Verletzlichkeit.Die Teilnehmer/innen erlernen und vertiefen Grundlagen zur Bewältigung von Krankheit und Krisen. Sie werden durch ein persönliches Gespräch mit der Seminarleiterin individuell in ihrem Prozess begleitet. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, den Aufenthalt im Lassalle-Haus zu verlängern.

14.09. - 16.09.2018 Erfüllt und selbstbestimmt leben trotz chronischer Krankheit

 

Interview mit der Kursleiterin Regula Gasser

Regula Gasser

Regula Gasser, Sie sind Coach für Palliative und Spiritual Care, Gesundheitsprävention, Rehabilitation und Krisenmanagement: Warum sind Sie an so schwierigen Themen wie Krankheit, Krise und Tod interessiert?

Das hat sowohl mit meiner Berufserfahrung als auch mit meiner persönlichen Lebensgeschichte zu tun – ich leide selber an einer chronischen Krankheit und erhielt vor fünf Jahren die Diagnose, ich hätte noch maximal 5 Jahre zu Leben. Die Prognose der verkürzten Lebenserwartung erwies sich glücklicherweise als falsch, aber ich erlebte hautnah, wie im modernen Gesundheitswesen existentielle Fragen wenig Raum haben. Die Fachpersonen sind darauf spezialisiert, Organe zu behandeln. Sie haben aber kaum mehr Zeit, um den kranken Menschen ganzheitlich in seinem Lebensumfeld wahrzunehmen und zu begleiten. Deshalb habe ich mich in meinem anschliessenden Theologiestudium intensiv mit der Frage auseinandergesetzt:  «was gibt mir Halt, woraus schöpfe ich Hoffnung?» In meinem Doktorat bin ich dann in Kontakt mit dem neuen Fachbereich Spiritual Care gekommen, der dieses ganzheitliche Behandlungsverständnis fördert und den kranken Menschen in seinen existentiellen Fragen begleitet. Deshalb hatte mein jüngstes Forschungsprojekt in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Experten im Gesundheitswesen denn auch zum Ziel, Spiritual Care in Spitälern und Heimen zu integrieren – hier besteht nämlich international grosser Handlungsbedarf. Gleichzeitig ist es mir aber wichtig, sowohl Betroffene als auch Fachpersonen zu begleiten, zu schulen und beraten – und bin mit Herzblut in meinen Seminaren engagiert.

Was ist das Wichtigste für Menschen, die an einer chronischen Krankheit leiden?

Betroffene Personen wollen nicht auf ihre Krankheit reduziert werden. Nicht das Organ, das nicht mehr funktioniert, soll im Mittelpunkt stehen, sondern ihr gesamter Lebenskontext. Was bedeutet die Krankheit für den Arbeitsprozess, für die Lebensziele und -pläne eines Menschen? Wie verändern sich seine Bedürfnisse durch die Krankheit? Was gibt kranken Menschen Hoffnung? In meinen Seminaren möchte ich jede/n einzelne/n Betroffene/n auf dem persönlichen Weg begleiten, die eigenen Hoffnungs- und Kraftquellen zu entdecken. Menschen in ihrem individuellen Prozess ganzheitlich zu begleiten, ist mir ein grosses Anliegen!

Neben dem Kurs, der sich an Personen mit einer chronischen Krankheit richtet, bieten Sie auch einen Kurs für Angehörige, die einen lieben Menschen verloren haben. Was steht hier im Mittelpunkt?

Solange die kranke Person in Behandlung ist, bestehen viele Angebote, die auch die Angehörigen einbinden. Da der Kranke oft über lange Zeit im Zentrum steht, stecken viele Angehörige ihre Bedürfnisse über Monate oder gar Jahre zurück. Nach dem Tod kommt dann die grosse Leere, wenn der «Alltag» wieder einkehrt. Die Seminare sollen Betroffenen dabei helfen, wieder in Kontakt mit ihren eigenen Bedürfnissen und Lebensperspektiven zu kommen. Neben der persönlichen und individuellen Begleitung der Teilnehmer/innen ist in diesem Seminar auch der Austausch mit anderen Betroffenen eine wichtige Unterstützung.

 

 

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