27.03.2017 18:17

Frieden lieben – Krieg hassen

Claude AnShin Thomas hat einen langen Weg vom US-Soldat im Vietnamkrieg zum Zen-buddhistische Mönch und Friedensaktivisten hinter sich. 1947 wurde er als Sohn eines Lehrers in einer US-Kleinstadt in Pennsylvania geboren und erlebte eine von Gewalt gezeichnete Kindheit. Mit 18 meldete er sich freiwillig für den Einsatz im Vietnamkrieg, war von September 1966 bis November 1967 Mannschaftsleiter eines Kampfhubschraubers und wurde bei einem Gefecht schwer verwundet. Wieder daheim, fand er sich nur schwer im Alltag zurecht. Er trieb intensiv Sport, begann eine Ausbildung, kam jedoch nicht zur Ruhe. Für viele Jahre kämpfte er mit den „wirklichen Kosten des Krieges“: posttraumatischem Stress, Drogensucht, Isolation, Obdachlosigkeit und lähmende Verzweiflung. 

1991 lernte er den vietnamesischen Mönch Thich Nhat Hanh kennen. Claude Thomas vertiefte sich in die Zen-Meditation und verbrachte längere Zeit in der klösterlichen Atmosphäre des Meditationszentrums Plum Village in Frankreich. Nach einer langen Pilgerwanderung von Auschwitz nach Hiroshima wurde er 1995 als Zen-Mönch in der japanischen Soto-Zen-Tradition ordiniert.
Wenn Claude AnShin Thomas nicht als Bettelmönch auf Reisen ist, lebt er im Magnolia Zen-Zentrum in Mary Esther, Florida, USA. Der Wandermönch ist jährlich mehrere Monate im Jahr unterwegs, hält Vorträge und Meditationsseminare – vom 28.4.-2.5. 2017 auch wieder im Lassalle-Haus (mit deutscher Übersetzung). Am Freitagabend, 28. April 2017 lädt er zudem zum öffentlichen Vortrag „Frieden lieben – Krieg hassen“ (19.30 Uhr, Kollekte). Der Advokat von Frieden und Gewaltlosigkeit zeigt auf, wie innerer und äusserer Krieg zusammenhängen und wie Frieden gelingen kann – dies auch anhand seines eigenen Lebens. Claude Anshin Thomas dazu:

"Frieden lieben – Krieg hassen: Worum gehts? Oft betrachten wir Hass und Gewalt als unsere Feinde, als Hindernis für die Erfahrung von Frieden. Auf meinem Weg als Zen-buddhistischer Mönch habe ich erfahren, dass Hass und Gewalt wertvolle Freunde sind. Ich muss sie nicht überwinden, sondern muss sie in mir erkennen. Wenn sie unerkannt bleiben, dann kontrollieren sie mein Leben. Hass wird dann wie zu einer dunklen Wolke, die eine tiefere, umadressierte Quelle des Leidens verbirgt. Hass ist kein Problem, sondern vielmehr ein natürliches menschliches Gefühl, das wir in seinen nicht-zerstörerischen Ausdrucksformen benötigen."

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