23.11.2016 14:02

Spiritualität im Alltag

Stille bewegt und lässt uns feiern

An Weihnachten hat Gott sich die Welt als Heimat gewählt. Wo haben wir unsere Heimat? Am diesjährigen Weihnachtskurs kreisen Tobias Karcher und Noa Zenger um die existentielle Frage und laden Sie ein, gemeinsam auf Spurensuche zu gehen.

Wegbegleiter ist Gott. Seine Geschichte der Menschwerdung ist keine romantische, auch wenn uns Bethlehem mit Stall und Hirten anheimeln mögen. Obdachlosigkeit, Ungewissheit, Angst überschatten seine Geburt. Wo Heimat gesucht wird, gibt es Fremde, gerade in unseren Tagen.

Der Jesuit Tobias Karcher und die reformierte Pfarrerin Noa Zenger lassen sich mit Ihnen zusammen von Malern und Schriftstellerinnen, Philosophen und Musikerinnen anhand ihrer Werke, Schriften und Zeugnisse inspirieren. So steht an einem Abend «Giovanni Segantini – Magie des Lichts» auf dem Programm – ein subtiler, bewegender Schweizer Film von Regisseur Christian Labhart und Kameramann Pio Corradi mit der Musik des Streichensembles Carmina Quartett.
Giovanni Segantini (1858 – 1899) war ein Heimatsuchender, ein von Sehnsucht Getriebener, ein Sans Papier bis ans Ende seines Lebens. Die letzten sieben Jahre verbrachte er in Maloja, und trotz allen inneren und äusseren Widerständen gelang es ihm, anzukommen mit seiner Bice und den vier Kindern. Und Grosses zu schaffen. Wer je vor dem Triptychon in der Kuppel des St. Moritzer Segantini-Museums stand, wird die flirrende Leuchtkraft der drei Riesengemälde La vita, La natura und La morte nicht mehr vergessen und die tiefe Spiritualität des grossen Bergmalers erahnen.
Lesen Sie dazu die Gedanken des Regisseurs. Christian Labhart stellt sich die Frage: Warum Segantini? Ein Auszug aus seiner Antwort:

«Ich liebe seine Bilder, bin ergriffen von der stillen Melancholie, in der sich die einfachen Bergbewohner fast schlafend in ihre karge Welt schicken, strickend, Schafe hütend, trauernd. Totale fürs Kino. Eine Mutter sitzt vor einer leeren Wiege, weinend. Dokumentarische Bilder. Mich spricht Segantinis universelle Spiritualität an, kein konventioneller Gott, nur die Natur und in ihr eingebettet Tiere und Menschen. In seinen Bildern klingen Grundthemen des Lebens an: Mutter, Liebe, Eros, Verlust, Natur, Tod… Und neben den Werken berührt mich Segantinis Lebensgeschichte.»

Fortsetzung auf www.segantini-film.ch (Film/Gedanken des Autors)

Weihnachtskurs «Heimat Gottes in uns» mit Tobias Karcher und Noa Zenger
23. bis 27. Dezember, Fr 18:30-Di 09:00

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